Wussten Sie?

Wissenswertes über Kalk im Wasser

Was ist hartes Wasser?

Das von der Wasserversorgung gelieferte Wasser entspricht den Anforderungen der Lebensmittelgesetzgebung. Je nach Herkunft enthält es mehr oder weniger Kalk. Es ist unterschiedlich ,,hart". Hartes Wasser ist sehr kalkhaltiges Wasser. Es gibt verschiedene Härtebereiche, die in ° fH, ° dH oder mol/m3 gemessen werden.

Kalkmenge

1 °dH = 17,8 g

1° fH = 10 g

1mol/m3 = 100 g

Kalk in  1 m3

Härtebereich I

0 – 7° dH

0 – 13°fH

0 – 1,3

– 130 g

Härtebereich II

8 – 14° dH

1425°fH

1,42,5

140 – 250 g

Härtebereich III

15 – 21° dH

26 – 37°fH

2,6 – 3,7

260 – 370 g

Wie kommt Kalk ins Wasser?

Regenwasser reichert sich in der Atmosphäre mit Kohlensäure an. Dadurch werden im Boden Kalksalze aufgelöst. Das Wasser ,,schleppt" diese Verbindung von Kalk und Kohlensäure z.B. als Calcium-Hydrogen-Carbonat in die Hauswasserinstallation. Je nach Beschaffenheit des Bodens wird mehr oder weniger Kalk aufgelöst. Das Wasser wird mehr oder weniger hart.

Warum kann zu hartes Wasser die Umwelt belasten?

Ein Grund ist auf den Waschmittelverpackungen zu erkennen: Bei sehr hartem Wasser brauchen Sie bis zu 100% mehr Waschmittel! Dies belastet natürlich das Abwasser mehr, als die für die Enthärtung notwendige Regeneriersalzmenge - richtige Waschmitteldosierung bei Weichwasser vorausgesetzt. Dies ergibt eine Waschmitteleinsparung bis zu 40 – 50 %. Zum Entfernen von Kalkflecken auf Fliesen, Armaturen und Sanitärkeramik werden häufig säurehaltige Reinigungsmittel angewendet. Auch dadurch wird in der Folge das Abwasser unnötig belastet. Ausserdem wird in vielen Fällen mehr Energie verbraucht. Und mehr Energieverbrauch bedeutet auch mehr Luftverschmutzung.

Welche Auswirkungen hat zu hartes Wasser auf die Funktion von Haushaltgeräten?

Das Zuviel an Kalk im Wasser kann überall dort stören, wo das Wasser mit alkalischen Stoffen, insbesondere mit Seife, in Berührung kommt, wo es erwärmt, verdampft, verdunstet oder verwirbelt wird. Dadurch entweicht ,,kalklösende" Kohlensäure aus dem Wasser und der Kalk ,,fällt aus". Es bildet sich der gefürchtete Kalkstein und/ oder die Kalkseife.

Besonders gefährdet sind darum:

  • Wassererwärmer, Heisswasserbereiter, Heizungen, Boiler, usw.
  • Wasch- und Spülmaschinen, Kaffeemaschinen, Brauseköpfe usw.
  • warmwasserführende Leitungen, Rohrbiegungen und Verengungen

Die Folqen:

  • Störungen oder gar Zerstörungen der Geräte.
  • Durchbrennen von Heizelementen
  • Reparaturen und häufige Entkalkungen evtl. sogar Auswechseln von Leitungen.
  • Nach jeder Entkalkung mit Säure sind alle gereinigten Teile besonders korrosionsgefährdet.
  • Ungenügende Leistung durch schlechte Wärmeübergänge (kann zusätzlich zum unerwünschten ,,Pendeln" der Wärmeerzeuger führen).
  • Schlechte Leistungszahlen und Wirkungsgrade von Wärmepumpen, Sonnenenergieanlagen, etc. Dies führt in den meisten Fällen zu spürbaren Energiemehrverbrauch.

Kann hartes Wasser Rohrleitungen verstopfen?

Ja, und nicht nur Warmwasserleitungen. Auch aus kaltem, hartem Wasser kann sich Kalk ablagern und zu ungenügendem Durchfluss führen.

Warum erschwert hartes Wasser die Arbeit der Hausfrau?

Durch zu hartes Wasser werden harmlose Wassertropfen zu hässlichen Kalkflecken. Z.B. auf Ess- und Küchengeschirr und, besonders störend, auf Glas, aber auch auf Armaturen und Fliesen, an Duschtrennwänden und auf Edelstahlspültischen. In der Badewanne bildet sich Kalkseife, die als ,,Schmutzrand" zurückbleibt. Dies alles wird nicht durch blosses Darüberwischen wieder sauber, sondern die Kalkflecken und Kalkränder müssen mühsam mit aggressiven und umweltschädlichen Reinigungsmitteln entfernt werden.

Was kostet zu hartes Wasser?

Zuviel Kalk im Wasser ist teuer durch:

  • mangelhafte Leistung in Wassererwärmern, häufige Entkalkungen von Kaffeemaschinen, Durchflusswassererwärmern und ganzen Verteilsystemen
  • bis zu 100 % höheren Waschmittelverbrauch
  • höheren Verbrauch von Putzmitteln
  • höheren Arbeitsaufwand zum Reinigen und Waschen

Woher weiss ich, ob mein Trinkwasser zu hart ist?

Das Wasserwerk kennt die Härtegrade des Trinkwassers und nennt Ihnen bei Anfrage die jeweilige Wasserhärte Ihres Wohnortes. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass Sie Ihre vertraute Wasseraufbereitungsfirma anfragen. Sie kennen evtl. Ihr Wasser schon oder können eine Analyse anfertigen.

Warum wird das Wasser nicht schon im Wasserwerk enthärtet?

Eine zentrale Enthärtung durch das Wasserwerk wäre nicht nur eine teure Angelegenheit, sondern auch volkswirtschaftlich wenig sinnvoll. Denn vom gesamten, von öffentlichen Wasserwerken geförderten und verteilten Wasser wird ein grosser Teil von gewerblichen, industriellen und sonstigen Abnehmern verbraucht. Für einen Grossteil dieser Verbraucher wäre eine Wasserentkalkung unnötig, ja sogar falsch, wenn es um Anwendungen wie z.B. für Giesswasser oder Bewässerung von Gartenanlagen geht. Verschiedene Einsatzzwecke in Gewerbe und Industrie erfordern sowieso eine spezielle Nachbehandlung.

Was kann ich gegen zu hartes Wasser tun?

Die optimale Lösung ist der Einsatz eines Wasserenthärters.

Welche Trinkwasser-Nachbehandlung ist für technische Verbraucher sinnvoll oder notwendig?

Es gibt kaum technische Wasserverbraucher, für welche nicht ein möglichst salzarmes, weiches Wasser am geeignetsten wäre. Für einige Verbraucher ist dieses zwingend erforderlich, für andere vorteilhaft. Die Trinkwasser-Nachbehandlungstechnik kann praktisch alle Anforderungen erfüllen. Den gewählten Erfüllungsgrad legen Wirtschaftlichkeitsberechnungen, Vorschriften und anerkannte Regeln der Technik fest.

Wie funktioniert ein SVGW-geprüfter und zugelassener Wasserenthärter?

Das harte, kalkhaltige Wasser durchströmt ein Austauschermaterial in Lebensmittel-Qualität. Dabei wird der Kalk im Ionenaustausch-Verfahren der Wasser entzogen und an das Austauschermaterial gebunden. Das so gewonnene ,,0 °-Wasser" wird mit hartem Wasser auf die gewünschte, ideale Wasserhärte vermischt. Ist die Kapazität des Austauschermateriales erschöpft, wird es mit einer geringen Menge Kochsalzlösung reaktiviert und anschliessend gespült. Die Regeneration läuft isoliert von der Trinkwasserversorgung ab; Salzlösung und Trinkwasser kommen nicht miteinander in Berührung. Auch während der kurzen Regenerationszeit ist die Wasserversorgung des Haushaltes über einen ,,Bypass" (Umgehung) sichergestellt. SVGW-geprüfte Wasserenthärter, verfügen ausserdem über einen Schutz vor Verkeimung. Das Ionenaustausch-Verfahren ist ein Prinzip, das sich seit Jahrzehnten weltweit millionenfach bewährt hat.

Gibt es andere Möglichkeiten Trinkwasser zu enthärten?

Nein! Denn nur durch das Ionenaustausch-Verfahren ist eine tatsächlich echte Wasserenthärtung möglich. Alle anderen angepriesenen physikalischen Verfahren (magnetisch und elektrisch) beeinflussen den Kalkgehalt des Wassers nicht! Von solchen Geräten muss abgeraten werden.

Warum ist ein Wasserenthärter heute eher notwendig als früher?

Hatte man vor 30 und mehr Jahren ausser einigen Wasserhähnen und der Toilette noch ein Bad im Haus, so war dies (in der Regel) alles was an Sanitärtechnik vorhanden war. Und heute: Immer mehr Maschinen mit stets verfeinerter, aber auch empfindlicherer Technik, höheren Heizdichten und Temperaturen, geringeren Wandstärken etc. eingesetzt:

  • zentrale oder dezentrale Warmwasserversorgung
  • Duschen, meist sogar mit Thermostatventilen
  • verchromte Armaturen
  • Wasch- und Spülmaschinen
  • Kaffeemaschienen, Dampfgarer und Steamer

Lauter Dinge, die heute zum normalen Komfort gehören, aber gegen Kalkablagerungen empfindlich sind.

Welche Vorteile bietet enthärtetes Wasser?

  • weiche Wäsche
  • weniger Reparaturen an Haushaltsgeräten
  • keine verstopften Brauseköpfe usw.
  • keine Kalkflecken auf Fliesen, Armaturen, Sanitär-Keramik und     Duschtrennwänden
  • Einsparungen bei Wasch-, Reinigungs- und Hautpflegemitteln
  • weniger Entkalkungen
  • Energieeinsparungen
  • keine Kalkränder in Schwimmbädern
  • weniger Arbeit für die Hausfrau
  • Schonung der Haut
  • Schonung der Umwelt, indem mehr Chemikalien (Waschmittel usw.) eingespart werden, als in die Enthärtungsanlage investiert wird.

Ist der nachträgliche Einbau eines Wasserenthärters auch in bereits bestehende Gebäude sinnvoll?

Ja! Als Einbaugrund ist hier in erster Linie zu hartes Wasser in Kombination mit modernen Geräten, wie Wasch- und Spülmaschinen, zentrale und dezentrale Warmwasserversorgung, thermostatgesteuerte Armaturen usw. zu erwähnen, und es ist hier ebenfalls der Einsatz eines Wasserenthärters zu empfehlen.

Der Platzbedarf für einen Wasserenthärter ist ausserordentlich gering.

Soll man bei Neubauten den Wasserenthärter sofort einbauen oder ca. 1 Jahr warten, bis sich eine ,,Kalkschutzschichtin den Rohren aufgebaut hat?

Mit den heutigen korrosionsbeständigen Rohrmaterialien besteht überhaupt keine Wartezeit mehr. Wie unter Position 4 erläutert wird, fällt der Kalk hauptsächlich dort aus, wo das Wasser erwärmt oder verwirbelt wird. Hier entstehen dann unnötige Kalkverkrustungen, welche erhöhte Kalkschäden auslösen können.

Hinweis: Wird jedoch längere Zeit mit Rohwasser gefahren, entstehen bereits dünne Kalkschichten, welche an den neuen Rohrsystemen nicht mehr richtig haften. Daraus entsteht die Negativerscheinung, dass teilweise grössere Kalkschichten abgestossen werden, und somit wieder Verstopfungen beim nächsten Rohrwinkel auslösen.